Ökobauernhof Gut Wilhelmsdorf

Lehrerbetriebserkundung am 25. Oktober 2007 auf dem Öko-Bauernhof Gut Wilhelmsdorf in Eckartsheim

Besichtigung einer Biogasanlage im Rahmen des Themas “Erneuerbare Energien”

Eine echte Herausforderung war die Lehrerbetriebserkundung des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft Bielefeld auf dem Bioland-Bauernhof Gut Wilhelmsdorf, weil es der erste kalte Tag in diesem Herbst war und der Rundgang auf dem Hof, überwiegend im Freien bei diesen ungewohnten Temperaturen doch einige Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer stellte.

Begrüßung und Einführung

Johannes Berger, der mit seinem Kompagnon Dr. Ulrich Schumacher den Hof von den von Bodelschwingh’schen Anstalten in Bethel 1995 gepachtet und seit dem als GbR betreibt, führte die Lehrkräfte zunächst zum Abkalbstall und erzählte etwas über die Historie des Gutes. 1882 war der Hof von Friedrich von Bodelschwingh für obdachlose Männer als Herberge zur Heimat gegründet und mit diesen bewirtschaftet und ca. 100 Jahre als solche betrieben worden.

Seit der Pachtung und Gründung des Biolandhofes hat man sich auf Milchwirtschaft konzentriert und so ist der Abkalbstall auch ein wichtiger Teil für diesen Hof. Jede Kuh kalbt in der Regel einmal pro Jahr. Ein  ein Tag altes Kälbchen befand sich noch im Abkalbbereich.

Danach kommen die Kälber in eigene Boxen und werden dann nach einer bestimmten Zeit an die Gemeinschaft gewöhnt, so wird sichergestellt, dass sie die richtige Ernährung bekommen. Tiere, die man nicht für die Zucht oder die Milchwirtschaft benötigt, werden verkauft.

Abkalbstall

Kälbchenbox

Neben dem Melkstall, in dem die Kühe maschinell gemolken werden, der auch einem besonders hohen Hygienestandard unterliegt, führte dann der Rundgang zu der hofeigenen Biogasanlage, die im Rahmen dieser Lehrerfortbildungsveranstaltung einem besonderen Augenmerk unterlag, denn sie wurde im Rahmen der Erneuerbaren Energien als dritte Station in diesem Jahr erkundet. Imposant waren die drei großen Gasbehälter, aber auch der Blick in den Maschinencontainer, der auf kleinstem Raum die Anlage steuerte.

Biogasbehälter

Maschinenraum der Gasanlage

Neben dem Energiebedarf des eigenen Hofes versorgt die Anlage auch ein angrenzendes Altenheim mit Strom und Wärme, Öberschüsse werden in das Netz der Stadtwerke Bielefeld eingespeist. Einen weiteren Vorteil bietet diese Anlage: Die Gülle, die abschließend anfällt und zur Düngung der Felder verwandt wird, ist nicht mehr so geruchsintensiv wie normale Gülle.

Abschlussgespräch

Die Erkundung endete dann im hofeigenen Bioladen, in dem die Produkte des Hofes und zugekaufte Bioprodukte (u. a. Milch, Joghurt, Käse, Brot, Fleisch- und Wurstwaren, aber auch Wein) vermarktet werden, daneben gibt es noch die Vermarktung über das Internet und den größten Teil der Kindergärten/-tagesstätten im Umkreis von 50 km versorgt das Gut Wilhelmsdorf mit Milch.

Es war insgesamt eine sehr gelungene Lehrerbetriebserkundung, die viele neue Erkenntnisse vermittelt hat.

(Bericht und Fotos: Ursula Reinartz, AK-Leiterin Bielefeld)

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Sie müsseneingeloggt sein, um einen Kommentar schreiben zu können.