Lehrerinnen und Lehrer Bielefelder Schulen erkundeten das Polizeipräsidium Bielefeld
Berufe und Berufsperspektiven im öffentlichen Dienst, dieses Jahresthema führte eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern allgemeinbildender Schulen in Bielefeld am
Mittwoch, den 03. Februar 2010 in das Polizeipräsidium Bielefeld.
Nach einem kurzen Imagefilm, der die vielfältigen Aufgaben von Polizeibeamtinnen und –beamten zeigte, erläuterte Norbert Horst, Kriminalhauptkommissar und zuständiger Beamter für Öffentlichkeitsarbeit, das Spektrum der Aufgaben der Bielefelder Polizei und dass an der Spitze eines Polizeipräsidiums immer ein politischer Beamter als Präsident steht, nicht wie man vermuten würde, ein Polizeibeamter.
Die Zugangsvoraussetzungen für den Beruf im Polizeidienst sind vielfältig, die Grundlage bildet ein Fachhochschulabschluss oder ein Abitur. Neben der administrativen Bearbeitung der Bewerbung, der Prüfung aller Bewerbungskriterien und der gesundheitlichen Voraussetzungen aufgrund der Aktenlage und einer Sportprüfung findet ein zwei Tage umfassendes Testverfahren statt, in dem neben analytischer Fähigkeit, Lernfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit (schriftlich) auch soziale und persönliche Kompetenzen wie Berufsmotivation, Eigenständigkeit, Innovation, Fähigkeit zu strategischem Denken, Werteorientierung, Konfliktfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Entscheidungs- und Umsetzungsfähigkeit getestet werden. Ein computergestütztes Testverfahren überprüft die Reaktionsschnelligkeit, die Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit.
An einem zweiten Tag gibt es eine ärztliche Untersuchung zur Feststellung der Polizeitauglichkeit (Hörtest, Sehtest, EKG, Ergometrie u. a.). Außerdem werden in einem Assessment-Center unterstützt durch Rollenspiele weitere Kompetenzen ermittelt (z. B. Einfühlungsvermögen, psychische Belastbarkeit, Selbstsicherheit, mündliche Kommunikationsfähigkeit u. v. m.) und letztendlich findet eine strukturiertes Auswahlgespräch statt.
Weitere Einzelheiten hierzu sind unter www.polizeiberuf-nrw.de zu erfahren.
Ein Rundgang durch das Polizeipräsidium ergänzte die Ausführungen von Norbert Horst.
Zunächst wurden der Raum für Lagebesprechungen und die Leitstelle erkundet. Danach ging es zum Erkennungsdienst, bei dem Fotos und Fingerabdrücke neben der DNA immer noch eine wichtige Rolle spielen. Anschließend ging es in den Außenbereich und es wurde ein Fahrzeug erkundet, das für den Transport von Personen bestimmt ist, die in den Gewahrsam gebracht werden müssen. Besonders interessant aber waren auch die Zellen für den Polizeigewahrsam, die von der Einzelzelle bis zur Großraumzelle, etwa für die Kurzzeitunterbringung randalierender Fußballfans reichen. Hier werden Straftäter, Randalierer u. ä. für eine Nacht eingebracht, etwa zur Ausnüchterung oder zur Überbrückung, bis sie dem Haftrichter, der über den weiteren Verbleib oder die Freilassung entscheiden muss, vorgeführt werden.
Es war insgesamt eine sehr gut gelungene und interessante Erkundung, die Aufschluss über die Polizeiarbeit aber auch über die Polizei in NRW als Arbeitgeber gegeben hat.
——————————————————————————————————–
Bericht und Fotos: Ursula Reinartz, Arbeitskreisleiterin SchuleWirtschaft Bielefeld