Lehrerinnen und Lehrer der weiterführenden Schulen in Bielefeld erkundeten das Ev. Johanneswerk e. V. Bielefeld
Eine ganz besondere Lehrer-/innenbetriebserkundung erlebte eine Gruppe von Lehrkräften im Ev. Johanneswerk Bielefeld als Auftaktveranstaltung zum Jahresthemas “Berufe und Berufsperspektiven im Gesundheitswesen”. Das EvangelischeJohanneswerk e. V. ist einer der größten diakonischen Träger Europas mit Sitz in Bielefeld.
In einer Einführungs- und Informationsveranstaltung durch die Personalreferentin Stefanie Brandt erfuhren die Teilnehmer/innen in welchen Bereichen der Diakonie und des Heil- und Pflegewesens das Johanneswerk europaweit aufgestellt ist und agiert. Die Arbeit umfasst die folgenden Aufgabengebiete: Altenarbeit z. B. auch mit eigenen Häusern in Athen oder Tschechien, Sozial- und Heilpädagogik, Arbeit mit Menschen mit einer Behinderung, Sozialarbeit, Gemeinwesenarbeit/quartiersnahe Versorgung, kooperative Altenarbeit in Europa, Mitarbeit in europäischen Netzwerken.
Teilnehmer/innen beim historischen Rundgang
Hierauf folgte ein historischer Rundgang auf dem Gelände des Johanneswerkes und es gab fachkundige Erläuterungen zur historischen Entwicklung der unterschiedlichen Einrichtungen.
rechts das Johanneskrankenhaus
im Hintergrund das Dorothee-Soelle-Haus
Danach erkundeten die Lehrkräfte das Dorothee-Soelle-Haus, eine Alteneinrichtung für demenzkranke Menschen unterschiedlicher Stadien. Das Haus verfügt neben einer zentralen kleinen Küche und dem Essbereich über Einzel- und einige wenige Doppelzimmer mit Nasszellen, Gemeinschaftsbereiche und einen großen Garten/Terassen-Außenbereich für die Bewohnerinnen und Bewohner. Das Essen wird allerdings frisch von einer Großküche angeliefert. Es werden auch Gemeinschaftsveranstaltungen wie z. B. Gymnastik angeboten. Das Haus verfügt neben dem Wohnbereich, der einer Wohngemeinschaft ähnelt, auch noch über einen Kurzzeitpflegebereich.
Den nächsten Erkundungsschwerpunkt bildete der Besuch in der Kindertagesstätte Pappelhof, die sich in einem historischen Gebäude von 1898 befindet, über drei Gruppen verfügt, in denen die derzeit 55 Kinder betreut werden, wobei eine Gruppe eine integrative von nicht behinderten und behinderten Kindern ist. Durch die Neuordnung der Kinderbetreuung befindet sich die Kindertagesstätte “Pappelhof” in der Umstrukturierung zu einem Familienzentrum. Die räumliche Anordnung in diesem völlig renovierten Altbau bietet neben einem großen Raum für jede Gruppe einige kleinere Nebenräume, die für die Kinder ideale Rückzugsmöglichkeiten eröffnen, so dass sie unterschiedlich spielen und lernen können. Auch ein sehr gelungen gestalteter Außenbereich bringt diverse Spiel- und Erholungsmöglichkeiten für die Kindergartenkinder.
Ein Hauptanliegen der Einrichtungen des Johanneswerkes ist neben der Betreuung der unterschiedlichen Menschengruppen auch die Vermittlung christlicher Werte, denen man als Teilbereich der Diakonie besonders verpflichtet ist.
Neben den Informationen zur Berufswahl, Berufswahlvorbereitung und zu Praktika, können Schulen an diesem außerschulischen Lernort auch die historische Sammlung und einen geführten historischen Rundgang für Schülerinnen und Schüler nutzen, um z. B. die “Soziale Frage im 19. Jahrhundert” im Geschichtsunterricht zu besprechen.
Eine insgesamt sehr gut gelungene Lehrerfortbildungsveranstaltung, die viele Impulse für die Umsetzung in Schule und Unterricht gesetzt hat.
(Bericht und Fotos: Ursula Reinartz, AK-Leiterin Bielefeld)